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   Laotriton laoensis                 

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Laotriton laoensis wurde bisher nur an wenigen Stellen in Norden von Laos auf Höhen zwischen 1000 bis etwas über 1500 m NN gefunden. Die Typuslokalität liegt am Fuß des Phou Sang Kat Gebirges und der Saysamboun Zone. Es gibt weitere Nachweise im Distrikt Phoukhout, Xiang Khouang Provinz.

Verbreitungskarte

Sie bewohnen flache, helle Bäche, wobei die Bachkolke bevorzugt werden. Wegen ihrer auffälligen Färbung wurde bereits bei ihrer Erstbeschreibung vermutet, dass sie sowohl Tag- als auch Nachtaktiv sind (Stuart & Papenfuss, 2002). Nach meinen Beobachtungen liegt die Hauptaktivitätszeit im Terrarium in  den Dämmerungs- und Nachtstunden. Allerdings sind sie - besonders bei der Fütterung - auch häufig am Tag unterwegs.

Die Art wurde erst 2002 von Stuart & Papenfuss auf Grund von Funden aus 1998 und 1999 als Paramesotriton laoensis (laoensis = in Laos lebend) beschrieben. Auf Grund ihrer breiten Schädel, Schrägstellung der Wangenknochen zum Körper, der warzigen Haut und ihrer 12 Stammwirbel wurden sie in die Gattung Paramesotriton gestellt. Ihre reduzierte Zunge zeigt allerdings mehr Übereinstimmung mit den Vertretern der Gattung Pachytriton. Diese haben aber schmale Schädel, parallel zur Körperachse ausgerichtete Wangenknochen und eine glatte Haut. Die Zungenreduktion ist somit als Anpassung ein eine stark ausgeprägte aquatische Lebensweise zu sehen. Es wird vermutet, dass die hellen Zeichnungsmuster als Tarnung in den wenig beschatteten Bächen wirken (Sonnenlichtflecken).

Genetisch Untersuchungen haben gezeigt, dass es sich bei Laotriton laoensis tatsächlich um eine eigene Gattung handelt, die nahe mit Paramesotriton und Pachytriton verwandt ist. So wurde die Art 2009 in einer eigenen Gattung als Laotriton laoensis benannt (Link).

Von der einheimischen Bevölkerung als "Pa Tin" (Fisch mit Füßen) bezeichnet werden sie zu Nahrungszwecken gesammelt. Die größere Bedrohung geht inzwischen aber durch das Absammeln zur Trocknung für traditionelle Medizin aus. Seit August 2008 ist der kommerzielle Handel nicht mehr erlaubt. Die Durchsetzung dieses Verbots ist aber kaum realisiert.

Sie werden der IUCN Red List als "Endangered" geführt. Alle an der Haltung dieser Art interessierte Molchfreunde sollten auf den Erwerb von Wildfängen verzichten und nur Nachzuchten erwerben.

Es sind wunderschöne Tiere mit verhältnismäßig langen Beinen. Den Rücken zieren helle Ornamente auf tiefschwarzem Grund. Diese Zeichnung variiert in Abhängigkeit von Individuum und Alter von rot - bei Jungtieren kurz nach der Metamorphose - über goldgelb, weiß, schmutzig weiß bis weißbraun. Bei Männchen bildet sich in der Paarungszeit eine auffällige weißblaue Schwanzzeichnung, die aber auch in der übrige Zeit des Jahres gut zu erkennen ist. Die Bauchseite ist mit großen, orangeroten Flecken ebenso prächtig.

Sie wirken in ihrer Körperform schlanker als z.B. Paramesotriton deloustali. Die Weibchen bilden zur Fortpflanzungszeit deutlich kegelförmige Kloaken aus.

 

Die Nachzucht von Laotriton laoensis ist mir inzwischen bis in die dritte Nachzuchtgeneration (F3) gelungen. Die Larven sind extrem empfindlich gegen Wasserverunreinigung. Nach der Metamorphose sind die Jungtiere unter geeigneten Bedingungen stabiler.

Die Weibchen können Gesamtlängen von 23 cm erreichen. Die Lippensäume sind stark ausgeprägt.

Die höchsten Berge im Norden Laos reichen bis auf 2800 m NN. Das tropisch, feuchte Monsunklima weist wegen der großen Höhenunterschiede beträchtliche Temperaturunterschiede auf. Von Mai bis Oktober fallen große  Niederschlagsmengen von durchschnittlich 1.778  Millimeter. Die Monate November bis Februar sind deutlich trockener.

Der Ursprung meiner Tiere liegt im Phoukout Distrikt auf einer Höhe von ca. 1400 m NN (Xiang Khouang Provinz, Laos).

Der Phoukout Distrikt hat bei durchschnittlich 1200 m NN eine Jahresmitteltemperatur von 17 bis 20,5 °C. In kalten Nächten ist in den Wintermonaten aber mit zunehmender Höhenlage gelegentlich mit Temperaturen bis an den Gefrierpunkt zu rechnen.

Quelle:

Temperaturverteilung in der Provinz Phoukout nach "The Agrobiodiversity Initiative TABI" in the Lao PDR!

(zum Vergleich – die Jahresmitteltemperaturen in NRW liegen i.d.R. unter 10 °C)

 

Das Klima lässt sich also im wesentlichen durch drei Jahreszeiten beschreiben:

-  "kühl" von November bis Februar, 

-  heiß von März bis April und die

-  Regenzeit von Mai bis Oktober.

 

Zur Haltung und Zucht sollten die Temperaturen im Sommer nicht für längere Zeit über 26 °C steigen. Bis 24 °C wird gut vertragen. Im Winter sind Temperaturen um 15 bis 18 °C zur Fortpflanzung erforderlich. Durch den Wechsel eines größeren Teil des Wassers (mit deutlicher Temperaturabsenkung) kann Balzverhalten ausgelöst werden. Im Gegensatz zu den Arten der Gattung Paramesotriton, sind die Paare sehr gut verträglich. Nur nach erfolgter Paarung mit erfolgreicher Aufnahme der Spermatophore konnte beobachtet werden, dass das Männchen sein Weibchen in den Schwanzbereich beißt und so für längere Zeit fixiert (BILD). Hierbei handelt es sich aber nicht um aggressives Verhalten.

Vor der Paarung wird das Weibchen intensiv umworben. Das Männchen drückt seine Schnauze seitlich leicht in die Flanke, Hals- oder den Kloakenbereich (BILD). Anschließend schiebt es sich häufig unter das Weibchen und hebt es leicht an, indem der Kopf unter die Kehle oder den Bauch gedrückt wird (BILD). Im weiteren Verlauf stellt sich das Männchen quer vor dem Weibchen auf und wedelt in bekannter Weise Duftstoffe zu (BILD).

 

Die Eier werden einzeln oder zu mehreren nacheinander, in zusammengefaltete Pflanzenblätter (bei mir fast ausschließlich an "Hammerschlag" - Cryptocoryne aponogetifolia) gelegt.

 

Nachzuchtbericht - Teil 1!

 

Nachzuchtbericht - Teil 2!

 

Als Begleitfauna wurden, in von Laotriton laoensis bewohnten Bächen, auch Großkpfschildkröten (Platysternon megacephalum), Süßwasserkrabben, die Quappen von nicht näher bestimmten Anuren und eine Schmerlenart gefunden (Schöttler, T. persönliche Mitteilung). Die Schildkröten und adulte Krabben kommen als Pädatoren in Betracht, junge Krabben und Schmerlen sowie die Kaulquappen als Futter. Auf den Molchen leben parasitierende Wassermilben (Hygrobates ancistrophorus) die erst 2008 wissenschaftlich beschrieben wurden.

 

Haltungsrichtlinie

 

Hier Bilder meines Paares (Xiang Khouang Provinz, ca. 1400 m NN):

 

Zur Vergrößerung KLICK aufs Bild!

      Paar

 

 

      Paarung

Umwerben:

 

Balz mit Schwanzwedeln

Paarungsbiss nach Aufnahme der Spermatophore

 

Eiablage auf Cryptocoryne aponogetifolia

e

Das Zuchtbecken:

 

Eier frisch gelegt:

Eine Woche:

Achterserie:

2,5 Wochen:

3,5 Wochen:

Larve 1 Tag:

2 Wochen,

links P.deloustali, rechts P. laoensis

3 Wochen

3 Wochen, meist am Boden:

3 Monate:

3,5 Monate, Metamorphose:

Bauch nach Metamorphose:

3 Wochen nach Metamorphose:

 

 

 

Männchen (ca. 17,5 cm)

Weibchen (ca. 22 cm)

 

 

 

Literatur zur Gattung Paramesotriton

Paul Bachhausen

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