S  a  l  a  m  a  n  d  e  r  s  e  i  t  e  n 

Translation


Feuerbauchmolche
Feuersalamander
Kaukasussalamander

Warzenmolche

Kurzfußmolche
Grünl. Wassermolch

Krokodilmolche

Axolotl

Neurergus kaiseri

Schmuckschildkröten


"Salamander-

        wanderung"


Beschaffung

Abgabe von NZ

Bildergalerie
Kontakt

Veröffentlichungen


Molch Register
AG Urodela
DGHT

Diskussionsforen

Links

Veranstaltungen


Buchtipp 

Bild des Monats

Futtertiere

Zoos und Vivarien

Naturfotografie


 

Ungewöhnliche Verhaltensweise beim Grünlichen Wassermolch 

Der „Grünliche Wassermolch“ (Notophthalmus viriderzens) ist ein auch in Europa häufig gehaltener, etwa 10 cm langer Vertreter aus der Familie der „Echten Salamander“ (Salamandridae), der in Nordostamerika weit verbreitet ist. In seinem weiten Verbreitungsgebiet bildet er vier Unterarten aus. In der Regel taucht wohl nur die Nominatform bei uns im Handel auf. 

Seine Grundfärbung variiert bei den einzelnen Tieren - aber auch über den Jahresverlauf - recht stark. Die gelbbraune Färbung ist häufig von olivgrün durchsetzt, kann aber auch bis ins rötliche reichen. Diese Grundfärbung ist mit kleinen schwarzen Tüpfeln verziert. Auffallend sind die bei jedem Tier anders angeordneten, roten Flecken auf der Körperoberseite. Diese Fleckung ist schon bei frisch metamophorisierten Tieren zu erkennen. Nach meinen Beobachtungen können aber bei adulten Tieren noch zusätzliche kleine, rote Punkte auftreten.  

Eine zeitweise vollaquatische Haltung von Notophthalmus v. viridescens ist möglich. Im Sommer werden Temperaturen bis 24 °C vertragen. Zur Zucht sollten die Temperaturen im Winter unter 10 °C liegen. Ich konnte schon Tiere bei Wassertemperaturen von 5 - 6 °C beim Paarungsspiel beobachten. Der Paarung geht ein bis zu zwei Stunden dauernder intensiver körperlicher Kontakt voraus. Das Männchen springt hierzu dem Weibchen auf den Rücken, um es mit seinen kräftigen Hinterbeinen im Bereich der weiblichen Vorderbeine zu umklammern. In dieser Stellung werden dem Weibchen Duftstoffe zugefächert, während das Männchen gleichzeitig seinen Körper so verbiegt, dass es seine Schnauze dem Gesicht des Weibchens mal von der einen, mal von der anderen Seite zuwendet. Auch eine Art „streicheln“ der Kehle des Weibchens mit dem Vorderbein des Männchens konnte ich hierbei gelegentlich beobachten. Ist das Weibchen paarungsbereit, gleitet das Männchen schließlich ab, und die Spermatophore wird wie bei Molchen üblich abgesetzt und vom Weibchen aufgenommen.

Die Eier werden einzeln in die Blätter von Wasserpflanzen eingewickelt.

Nach zweieinhalb Wochen schlüpften bei mir bei einer Wassertemperatur von ca. 18 °C die kleinen Larven (bei 24 °C : 8 - 9 Tage; bei 13 °C : 4 Wochen), die mit 3 Monaten und einer Länge von etwa 4 cm metamorphorisierten. 

Die Jungmolche hielt ich zunächst ungefähr 1,5 Jahre in einem Terrarium mit einem kleinen Wasserteil, und fütterte mit Springschwänzen, Regenwürmern, Tubifex, Blattläusen, Fruchtfliegen u.s.w.. Im Spätherbst des zweiten Lebensjahrs, bei Temperaturen um 10 °C konnte ich ein Tier erstmals häufiger im Wasser beobachten. Durch langsame Erhöhung des Wasserstandes wurden auch die übrigen Tiere innerhalb von zwei Wochen ins Wasser zurück gewöhnt und anschließend in einem gut durchkrauteten Aquarium mit 90 Liter Wasserinhalt untergebracht. Nach etwa einem Monat konnten Paarungen wie oben beschrieben beobachtet werden. 

Innerhalb der nächsten zwei Monate zeigte ein junges Männchen häufig das auf der Abbildung 1 und 2 zu sehende Verhalten. Auf den Schwimmkorkinseln stellte es sich ohne Mühe auf den Hinterbeinen auf, wobei es sich mit dem Schwanz abstützte. In dieser Stellung konnte es mühelos eine halbe Stunde und mehr verweilen. Dieses ungewöhnliche Aufrichten des Männchens auf zwei Beine, konnte ich nur bei diesem einen Tier und nur in der Zeit seiner ersten Brunst beobachten. Kein anderer Schwanzlurch zeigte bei mir bisher auch nur ansatzweise ein ähnliches Verhalten. Ob es hierfür einen Grund gab - Beispielsweise um sich einen besseren Überblick zu verschaffen - oder ob dies nur aus einer „Laune“ heraus erfolgte, konnte ich nicht erkennen.

Paul Bachhausen 

Zurück zu  Salamanderseiten