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 Chinesischer Zwergmolch - Hypselotriton (Cynops) orientalis

Verbreitung:

Mittel- bis Ostchina - Teile der Provinzen Zhejiang, Anhui, Jiangsu, Hubei, Jiangxi, Henan und Hunan

 

Zwei Unterarten:

Hypselotriton orientalis orientalis   und

Hypselotriton orientalis qianshan (Fei, Ye & Jiang, 2012) westlich des Jangtsekiang

Beschreibung:

Der chinesische Zwergmolch - auch als chinesischer Feuerbauchmolch bezeichnet - kann bis zu 10 cm lang werden. Männchen werden in der Regel aber nicht länger als 8 cm. Die Oberseite ist ein kräftiges Schwarz, das gelegentlich bis schiefergrau variieren kann.  

Männchen  

Die Parotiden sind gut ausgebildet. Von dort verläuft auf beiden Seiten ein mehr oder weniger deutliches Band aus graublauen Pünktchen oder Strichen, das bis auf den Schwanz reicht. Zusätzlich können einzelne rote Punkte auf der Oberseite zu sehen sein. Diese treten besonders häufig am Armansatz sowie hinter den Parotiden auf.

Die Unterseite ziert ein kräftiges Orange bis leuchtendes Rot, das von unregelmäßigen schwarzen Flecken durchsetzt ist. Die inneren Finger und Zehen sind ebenfalls rot. Die Haut ist leicht gekörnt.  

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Das Männchen unterscheidet sich vom Weibchen wie bei Molchen üblich durch eine in der Paarungszeit halbkugelförmig angeschwollene Kloake. Ein noch deutlicheres Unterscheidungsmerkmal ist aber der beim Männchen wesentlich kürzere Schwanz. Dieser ist bei beiden Geschlechtern stets kürzer als die Kopf/Rumpflänge. C. orientalis hat keine Rückenleiste.

Weibchen

Lebensraum:

Diese Art lebt in kleinen, stehenden oder langsam fließenden Gewässern.    

Lebensweise Haltung und Zucht:

Die adulten Tiere können voll aquatisch in einem gut durchkrauteten Aquarium (z.B. 100 * 40 * 40 cm) mit Schwimmkorkinseln oder einem Landteil gehalten werden. Der Wasserstand kann 10 bis 30 cm betragen. Die Beleuchtungsdauer wird z.B. mit einer Zeitschaltuhr dem natürlichen Jahresrhythmus angepasst (7 bis 16 Stunden/Tag) und das Wasser durch eine Aquarienpumpe gereinigt. Diese Pumpe sollte so angeordnet sein, dass kaum Wasserbewegung entsteht. Für die Auslösung der Fortpflanzung reichen im Winter Wassertemperaturen von ca. 14 °C aus. Ein Winterschlaf ist nicht erforderlich. In heißen Sommern kann die Temperatur bis 24; kurzzeitig auch mal bis 26 °C steigen.  

Cynops orientalis wurde in den letzten Jahren häufig importiert. Inzwischen gibt es Zuchtgruppen bei vielen Pflegern, so dass ein Import von Wildfängen eigentlich nicht mehr erforderlich wäre. Jeder der sich für die Anschaffung dieser Art interessiert, sollte deshalb nur Nachzuchten erwerben. Hierdurch werden die Wildbestände geschont, und außerdem sind die Wildfänge bis sie dann endlich bei uns landen häufig schon so geschwächt, dass sie nicht mehr lange überleben.  

      Jungtier, in Metamorphose    

Paarung:

Mit zwei bis drei Jahren sind erste Paarungsaktivitäten zu beobachten.

Brünstige Männchen laufen und schwimmen auf der Suche nach paarungsbereiten Weibchen aufgeregt umher. Sobald sie ein Weibchen entdecken, wird dies einige Zeit verfolgt und an Kloake und Flanke geruchlich geprüft. Hierbei kommt es vor, dass das Männchen mit einem Vorderbein auf den Rücken seiner Auserwählten steigt. Doch das eigentliche Ziel bei dieser Verfolgungsjagd ist, sich quer vor dem Weibchen zu platzieren, um diesem den Weg abzuschneiden und ihm durch intensives Wedeln des Schwanzes Duftstoffe zuzufächern.  

Weibchen mit Spermatophore

Hierbei wiegt das Männchen seinen Körper kaum erkennbar auf das Weibchen zu und zurück. Ist dieses paarungsbereit folgt es der Bewegung. Dies scheint vom Männchen als Signal erkannt zu werden. Jedenfalls kriecht es dann vor dem Weibchen weg, wobei die rote Unterseite des Schwanzes wie eine Signalflagge wirkt. Das Weibchen folgt, bis vom Männchen die Spermatophore abgesetzt wird, die dann an der Kloake seiner Partnerin haften bleibt; sodas die Samenfäden aufgenommen werden können.  

Eiablage:

Einzelne Weibchen können bei guter Ernährungsgrundlage - i.d.R. von Anfang April bis Juni - 120 befruchtete Eier und mehr ablegen. Zur Eiablage wird die ausgewählte Stelle zunächst intensiv geruchlich geprüft. Wie bei Molchen üblich wird mit einem oder mehreren Blättchen eine Tasche um die Kloake geformt. Hier hinein wird nun das Ei gedrückt.  

                                                               

Anschließend verharrt das Tier noch einige Minuten wie erstarrt in dieser Stellung bis die Gallerthülle des Eis aufgequollen ist, um nun unvermittelt zur Wasseroberfläche zu schwimmen und Luft zu holen. Die Zahl der Eier (bis zu 11 Stück pro Tag und Tier) ist deutlich von der ein bis zwei Tage vorher angebotenen Futtermenge abhängig. Die Eiablage kann auch ein oder mehrere Tage stagnieren.  

 

Inkubation:

Die Eier sollten täglich aus dem Aquarium der Elterntiere entfernt werden. Für die Zeitigung haben sich 1 bis 2 l Gläser (ca. 20 - 30 Eier/l) bewährt. Die entnommenen Eier kommen in schadstofffreies Leitungswasser bei Raumtemperatur.

Bei ca. 17 bis 18 °C beträgt die Zeit bis zum Schlupf 14 bis 28, im Mittel 17 bis 18 Tage. Die stark variierende Inkubationszeit ist nicht auf eine unterschiedlich schnelle Entwicklung der Eier zurückzuführen, sondern darauf, dass die Larven in sehr unterschiedlichen Entwicklungsstadien schlüpfen. Während sich die sehr früh aus der Eihülle purzelnden Tiere noch in einem embryonalem Stadium befinden, sind die "Spätschlüpfer" schon mit voll ausgebildeten Vorderbeinen ausgestattet und ca. 1 cm lang.  

 

Unabhängig von der Inkubationszeit entwickeln sich die Larven normal weiter. Der Grund für diese Varianz ist bisher unklar. Bei ca. 1 % der Eier kommen "Zwillingseier" - also zwei Eier in einer Gallerthülle - vor.  

Aufzucht der Larven:

Im ersten Lebensmonat verfüttere ich ausschließlich frisch geschlüpfte Artemia, Mikrowürmchen oder frisch geborene Wasserflöhe. Hierdurch sind Erfolgsquoten vom Schlupf bis zur Metamorphose von über 95 % möglich. Später wird dann auf Wasserflöhe, gut gespülte Tubifex und Enchyträen umgestellt. Ab etwa 2 Monaten werden auch gefrorene rote Mückenlarven gut angenommen. Die Larven entwickeln sich unterschiedlich schnell und müssen nach Größenklassen getrennt werden. Gelegentliche Verluste von Kiemen und Gliedmaßen sind unproblematisch, da sie sich schnell regenerieren.                                                     

     Larve, ca. 1 Tag alt  

In heißen Sommern beträgt die Zeit bis zur Metamorphose ca. drei Monate; bei kühleren Temperaturen bis zu sechs Monate. Nun muss den Tieren unbedingt ein leicht zu erreichender Landteil angeboten werden, da sie sonst leicht ertrinken. Frisch metamorphorisiert haben sie eine Länge von 2,8 bis 4,5 cm.

Frisch geschlüpfte Larven sind gegen Kälte sehr empfindlich. Während größere Larven bei Temperaturen von 10 °C mehrere Monate überleben und nur in ihrer Entwicklung stagnieren, sterben frisch geschlüpfte Tiere bei Temperaturen unter 15 °C ab.

Aufzucht der Jungmolche:

Schon wenige Tage nach der Umwandlung werden Springschwänzen, Enchyträen, Tubifex, Fruchtfliegen und insbesondere Blattläusen angeboten. Hierzu ist es vorteilhaft,  die Tiere auf Aquarienkies mit einigen leicht zu entfernenden Versteckmöglichkeiten zu halten.                                                                                                                          

Die Terrarieneinrichtung, Beleuchtung und Rückgewöhnung ins Wasser entspricht den im Kapitel „Terrarieneinrichtung zur Aufzucht der Jungmolche“ beschriebenen Bedingungen.  

    Larve, ca. 3 Monate alt  

Winterruhe:

Eine Winterruhe ist nicht erforderlich. Absenkung der Wassertemperatur auf 10 bis 15 °C, und Kurztage von ca. 8 Stunden sind ausreichend. In dieser Zeit nur mäßig füttern.  

Verbreitungskarte

Im Molch Register der AG Urodela für die Gattung Cynops habe ich ein umfangreiches Fotoarchiv der Art  zusammengestellt.

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                 Paul Bachhausen

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